Übung zum Selbstmitgefühl: Schreib dir selbst einen Brief!

Wir beurteilen uns selbst oft härter als andere, indem wir uns für unsere Fehler, Mängel und Unzulänglichkeiten mit Selbstkritik bestrafen. Das macht uns unglücklich, gestresst und wir isolieren uns stärker. Das Schreiben auf eine selbstmitfühlende Weise kann helfen, diese selbstkritische Stimme durch eine mitfühlendere zu ersetzen. Positive Assiziationen werden geweckt, ähnlich wie im Dankbarkeitstagebuch.

Finde zuerst etwas über dich selbst, das dich verunsichert oder womit du dich nicht wohlfühlst. Dies kann im Zusammenhang mit deiner Persönlichkeit, deinem Verhalten, Fähigkeiten, Beziehungen oder einem anderen Teil des Lebens stehen.

Sobald du etwas gefunden hast, notiere es und beschreibe, was es dich fühlen lässt.

Schreibe im nächsten Schritt einen Brief an dich selbst, in dem Mitgefühl, Verständnis und Akzeptanz für den gewählten Aspekt zum Ausdruck gebracht werden:

• Was würde eine Person sagen, die dich für den annimmt, der du bist, dich sehr schätzt oder dich bedingungslos liebt?
• Frage dich auf mitfühlende Weise, ob es Dinge gibt, die du tun kannst, um diesen negativen Aspekt zu minimieren. Konzentriere dich auf konstruktive Veränderungen, die dich glücklicher, gesünder und erfüllter sein lassen. Vermeide es, dich selbst zu beurteilen.
• Erinnere dich daran, dass jeder Mensch Eigenschaften hat, die er nicht mag und dass niemand fehlerfrei ist. Denk darüber nach, wie viele andere Menschen auf der Welt mit der gleichen Sache zu kämpfen haben.

Nach dem Schreiben legst du den Brief erstmal weg. Lies ihn später noch einmal. Hol den Brief immer dann hervor, wenn sich dein negativer Aspekt mal wieder einschleicht. So rufst du dir in Erinnerung selbstmitfühlender mit dir zu sein.

Kristin Neff und andere haben wissenschaftlich nachgewiesen, dass, je öfter man diese Übung macht, umso mehr Glücksgefühle in einem hervorkommen und das Selbstmitgefühl zunimmt.