Ich hatte ja angekündigt über’s Neinsagen zu schreiben. Es gibt unzählige Artikel, die darauf verweisen dies zu üben. Das tue ich hier nicht! Stattdessen plädiere ich für mehr JA zu deinen eigenen Bedürfnissen und Zielen.
Sagst du immer immer JA?
„Bis morgen brauche ich noch die und die Unterlagen. Kriegst du das hin?“ oder „Würdest du den neuen Kollegen nochmal eben zeigen, wie das geht?“ – du bist immer an vorderster Front mit dabei, sagst immer JA? Schön! Dann bist du eine Kollegin, der man alles, wirklich alles übergeben kann und sei es noch so kurzfristig.
Du möchtest als engagiert, leistungsbereit und zuverlässig gelten? Es gibt andere Möglichkeiten als der Feuerlöscher der Abteilung zu sein.
Entscheide bewusst, wann du JA sagst – und bleib dabei!
Wie wäre es denn mal, wenn du JA zu deiner Entwicklung sagst? Dazu gehört es, genau abzuwägen, was du leisten kannst du möchtest. Klar arbeitet man die neuen Kollegen gerne ein! Man lernt sie kennen und kann sein Wissen weitergeben. Die Unterlagen, die bis morgen nötig sind, bergen da schon ein größeres Dilemma. Du willst ja im Büro niemanden hängen lassen. Vielleicht muss die Verabredung dran glauben. Wenn es aber keine gibt, lässt du dich selbst hängen. Und das ist ungesund!
Überlege dir, welche Aufgaben wirklich auf deine Karriere einzahlen. Verliere dich nicht in den kurzfristigen kleinen Anfragen. Wende dich stattdessen größeren Projekten zu. Gehe auf die Kollegen zu, von denen du Neues lernen kannst. Werde zum Gestalter deiner Karriere.
Wenn eure internen Prozesse so viel Feuerlöschen verlangen, dann bitte darum, dir einen davon vornehmen zu dürfen, um ihn glatt zu ziehen! Das ist dein ganz eigenes Projekt, das du proaktiv und eigenverantwortlich startest. Das hilft sowohl dir und als auch der Firma in der Entwicklung.
Mutig JA-sagen
JA zu sich selbst zu sagen, erfordert genauso viel Mut wie Nein zu sagen. Es wird dir allerdings leichter fallen, etwas abzulehnen, wenn du einen guten Grund hast. „Die Unterlage kann ich bis morgen nicht fertig machen, weil heute Abend noch meine Fortbildung weitergeht“ oder „Du weißt doch, dass ich dienstags immer beim Kickboxen bin. Reicht es dir, wenn ich die Unterlage morgen Vormittag fertigstelle?“. Allermeistens finden sich Lösungen. Du musst es nur wagen danach zu fragen. Dass es dir umso leichter fällt, je öfter du das übst, habe ich in meinem letzten Artikel erklärt.
Dieses Verhalten wird dir nicht negativ ausgelegt. Du kümmerst dich um dich. Das ist gut! Eine fitte Mitarbeiterin, die weiß, was sie will und darauf achtet gesund zu bleiben, ist 1000 mal mehr wert als ein JA-Sager, der in seinem Hamsterrad sitzt.
JA-sagen und NEIN
Wie immer in meinen Artikeln, gibt es kein Schwarz und Weiß. Na klar fallen mal Überstunden an und sicher erledigst du auch kurzfristige Anfragen. Mir geht es um das große Ganze: behalte dein Karriereziel im Blick und achte dabei auf dich! Zu Urlaubsbeginn krank zu werden, weil du deinen Parasympathikus mal wieder unterdrückt hast, ist keine Seltenheiten. Auf Dauer ist es aber eben auch nicht gut. Dazu gibt es, nebenbei gesagt, das schöne Buch „Die Manana Kompetenz“.
Wenn du dir Unterstützung darin wünschst, dein Karriereziel zu definieren oder den Wunsch verspürst, wieder mehr an dich zu denken, kontaktiere mich. Ich halte für dich einen ganzen Werkzeugkasten an Möglichkeiten parat eine bessere Balance in dein Arbeits- und Privatleben zu bringen.
Bei der Arbeit zu deinem Karriereziel muss du nicht gleich bis zur Rente planen. Gehe ganz kleine realistische Baby-Schritte:
- Was ist dein Ziel bis zum ersten Mutterschutz?
- Welche Ziele kannst du dir danach realistisch setzen, um weiterzukommen?
- Welche Ziele gibt es überhaupt in deinem Leben, an die du dich noch nicht drangewagt hast?
Gemeinsam finden wir Antworten, wecken in dir neues Selbstvertrauen und neuen Elan!