Führung – das lehren uns Kinder

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Natürlich lieben wir unsere Kinder über alle Maßen. Dann gibt es auch diese Momente, in denen sie, diplomatisch gesagt, anstrengend sind. Undiplomatisch: sie nerven! Ich bin in diesen Phasen eher auf dem Trip „was mich nicht umbringt, macht mich nur stärker“. Wir lernen nicht nur unser Kind besser kennen, sondern auch uns selbst. Das hat mich zu der Frage gebracht, was wir denn wirklich daraus lernen, zum Beispiel für Führung.

Was lerne ich von meinem Kind?

Nun ist meine Tochter erst 22 Monate alt. Doch wie oft habe ich schon gedacht, was sie mir alles über Führung beigebracht hat. Nicht selten sagen wir, dass ein Meeting wieder „wie im Kindergarten“ war oder dass sich die Kollegen streiten „wie Kleinkinder im Sandkasten“. Auf der einen Seite fühlen wir uns im Büro in familiäre Situationen versetzt. Andersherum finde ich, ist es genauso: sein Familienunternehmen muss man führen, damit alles läuft!

10 Dinge, die ich über Führung gelernt habe

1. Verhandlungsgeschick beweisen:

Lege dir rechtzeitig die besten Argumente zurecht, um etwas zu verkaufen, sonst wirst du mit deinen eigenen Waffen geschlagen.

2. Effektiv sein:

Wer kennt es nicht, dieses Gefühl nach einer aufreibenden Projektphase alle Zeit der Welt zu haben. Die Zeiten sind mit Kind passé. Man ist einfach immer effektiv. Leerlauf gibt es nicht. Unglaublich wie viel man an einem Tag mit nur 24 Stunden schaffen kann, oder?! Und wenn das Kind dann doch mal länger beim Nachbarn spielt: auf zu Punkt 8!

3. Flexibilität walten lassen:

Ein sehr hartes Learning für mich, denn ich liebe Pläne, die aufgehen. Nur funktioniert das mit Kind nicht mehr. Ich habe definitiv gelernt, dass es nicht wehtut, seinen Plan zu ändern. Auch nicht, wenn man ihn drei Mal ändert. Solange alle glücklich sind, egal ob Klient oder Kind, ist die Reihenfolge zweitrangig.

4. Klare Ansagen machen:

Mein Mann und ich ertappen uns oft dabei zu sagen „Wollen wir jetzt Zähne putzen gehen?“ Nein! „Wir gehen jetzt Zähen putzen.“ Und ehrlich gesagt, schätzt doch jeder Mitarbeiter ein klares Wort, solange es freundlich ausgesprochen ist. Jeder weiß, was er zu tun hat. Mitbestimmung ist gut. Und wer führt, muss Entscheidungen treffen.

5. Ängste ernst nehmen:

Wenn wir uns nicht vorstellen können, dass jemanden etwas ängstigt, tun wir die Sorgen anderer schnell ab. Bei unserem Kind nehmen wir es ernst, weil es ja noch nicht so viel wissen kann. Doch vielleicht hat unser Mitarbeiter eine bestimmte Erfahrung auch noch nicht gemacht. Auch er möchte ernst genommen werden.

6. Auf seine Intuition hören:

Wenn die Kleinen noch nicht mit uns reden können, erfordert das auf unserer Seite viel Interpretation und Intuition. Ich habe gelernt wieder mehr auf meinen Bauch zu hören. Denn was mein Kind mir kommuniziert, kann ich auch Siri nicht fragen.

7. Strukturen geben:

Ich habe ja bereits geschrieben, ich liebe Pläne. Vielleicht kommt es daher, dass uns gemeinsam ein sehr rhythmischer Tagesablauf hilft. Wir machen jeden Tag vieles gleich. Das gibt meinem Mann und mir auch immer Slots, in denen wir uns austauschen. Genau das fragen Mitarbeiter auch nach: Strukturen, Zeit und ein offenes Ohr.

8. Sich Auszeiten gönnen:

Ehrlich gesagt war keins meiner Beraterprojekte so fordernd wie das Mama Sein. Um durchhalten zu können, brauche ich Auszeiten. Denn nur, wenn ich selbst genügend Kraft habe, kann ich auch für jemand anderen Kraft geben. Und als Mama krank sein geht noch weniger als als Angestellter.

9. Erfolge feiern:

Alles, was unsere Kinder neu lernen, loben wir. „Super“ heißt es dann oder „toll gemacht“. Wir vergessen immer auch kleine Erfolge zu feiern, die im Büro vollbracht werden. Aber einen Kollegen wissen zu lassen, dass man von einer bestimmten Handlung beeindruckt war, freut ihn nicht nur, es motiviert, öffnet und zeigt Wertschätzung.

10. Sich selbst nicht zu ernst nehmen:

Unsere Kinder sind nicht selten der Spiegel unserer Selbst. Mit etwas Abstand können wir darüber lachen. Genau dieses Gefühl sollten wir auch mit in unsere Führung nehmen!

Was ist Führung für dich?

  • Welche Erfahrung hast du mit Führung zu Hause oder im Job?
  • Was lernst du zu Führung oder war würdest du dazu gerne lernen?
  • Wie führst du?

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